Sie werden es sicher mitbekommen haben: unser Museum ist
bis einschließlich Dezember wegen Umbaumaßnahmen geschlossen.
Aber warum
diese drastische Maßnahme?
Was bisher geschah
Die
Schulhistorische Sammlung, die sich seit 1998 in Wuppertal-Vohwinkel
befindet, und seit ihrer Gründung 1987 von Rolf Platte geleitet wurde,
hat seit Juni 2019 eine neue Leitung: Melody Stach. Gemeinsam mit Klaus
Jankowski und Finlay Schmitt widmet sie sich seither der Aufarbeitung
und Überprüfung der Sammlung.
Da war der Wurm drin ...
Leider wurde bei der Durchsicht der sich
im Museum befindlichen Objekte, ein teils starker Ungezieferbefall
feststellt, der dringenden Handlungsbedarf erforderlich machte. Da sich
zudem einige der Exponate in schlechtem Zustand zeigten und aufgrund von
Brandschutzbestimmungen einige Räume für Besucher nicht länger
zugänglich sind, entschlossen wir uns für eine Generalüberholung des
Museums und seiner Sammlung.
Der Stand der Dinge
Zum
jetzigen Zeitpunkt sind sowohl die Buchbestände neu geordnet, als auch
die Tierpräparate vollständig gesichtet und beurteilt worden, wobei es
einige spannende Entdeckungen gab. So fanden sich nicht nur seltene
Objektbestände wie Schülerhefte und allerhand Werke zur Pädagogik unter
den wiederentdeckten Schätzen, sondern auch echte (Anatomie)Skelette,
die als vermeintlich stumme Zeitzeugen eine ganze Menge über ihre Zeit
und ihr Leben zu berichten wissen.
Aus alt wird nun nach und nach ganz neu ...
Die
Tierpräparate befinden sich nun in der Bearbeitung. Auch wenn einige
wenige nicht zu retten oder zu stark mit Chemikalien belastet sind, ist
ein guter Teil noch in einem Zustand, der eine Restauration,
beziehungsweise einen Erhalt rechtfertigt. Da wir beschlossen haben,
dass wir künftig ein neues didaktisches Konzept und eine überarbeitete
Ausstellung präsentieren wollen, werden dennoch nicht mehr alle
Tierpräparate in den Vitrinen zu sehen sein.
Das Rätsel um die Knochenkiste
Die
Skelette gehören zu den momentan spannendsten Objekten in der Sammlung.
Nach dem überraschenden Fund in einer Holzkiste und der ordnungsgemäßen
Meldung, begann eine spannende Suche nach der genauen Herkunft, an
deren Anfang die gewissenhafte Untersuchung der Knochen und die
Ermittlung von Geschlecht, Sterbealter und Körpergröße stand.
|
Die mysteriöse Knochenkiste |
Dankbarer
Weise waren die teil präparierten Skelettteile in Zeitungspapier
gewickelt, sodass sehr rasch feststand, wann sie in die Kiste gelegt
wurden, nur die Herkunft blieb zunächst unklar. Ganz gelöst ist das
Rätsel zwar noch nicht, aber wir sind auf einem guten Weg.
|
Die Skelette, eingepackt in Zeitungspapier |
Die dunklen Kapitel der Schulgeschichte
Auch
die dunklen Kapitel der Schulgeschichte sind, wie sich zeigte, bei uns
im Museumsbestand vertreten. Damit seien an dieser Stelle nicht die
pädagogisch fragwürdigen Ansätze zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts
gemeint, sondern die Jahre 1933 bis 1945.
Die Zeugnisse aus dieser Zeit
stellen mit Sicherheit die unrühmlichste Inventargruppe unseres Museums
dar, die nichtsdestotrotz an dieser Stelle Erwähnung finden soll, da ein
Museum, insbesondere ein geschichtliches, immer auch die Aufgabe hat
aufzuklären. Daher wird in Zukunft ein Schwerpunkt auf der
wissenschaftlichen Bearbeitung dieses Materials liegen.
Ein Ausblick in die Zukunft - weiter hinein in die Forschung!
Als
nächstes Etappenziel stehen die Gründung eines Fördervereins und die
Sortierung des Kartenmaterials im Keller an. Langfristig soll die
gesamte Sammlung inventarisiert und digital erfasst werden. Ein
besonderes Anliegen sind zudem die Provenienz-Forschung und die
Zusammenarbeit mit Universitäten, um die Bearbeitung des Materials zu
bewältigen.
Seien Sie gespannt auf´s neue Jahr ...
Ab Januar 2020 wollen wir mit einer neuen Ausstellung
wieder voll durchstarten und laden Sie herzlich ein, uns zu besuchen und
sich von neuen alten Geschichten überraschen und in den Bann ziehen zu
lassen. Bis dahin gibt es aber noch einiges zu tun.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen