Geschichte lebendig machen – wie ein Museum entsteht und weiterlebt!
Um
ein Museum ins Leben zu rufen, braucht es zu Anfang eine Sammlung mit
spannendem Material und einen Ort um diese unterbringen und
präsentieren zu können. Die Grundlage dazu wurde 1987 geschaffen,
nach einer Initiierung des Schulamtes und des damaligen
Schulverwaltungsamtes sowie Zustimmung des Rates der Stadt Wuppertal.
Maßgeblich beteiligt daran war der langjährige Leiter des Museums
Rolf Platte.
Über
die Jahre in denen er die Sammlung betreute, erhielt er diese nicht
nur, sondern konnte sie auch um einige Stücke erweitern. So
fanden manche Schätze ihren Weg in das Museum.
Nicht nur zahlreichen Schulklassen wurde so der Unterricht von früher
nähergebracht, sondern auch so mancher Erwachsene in die eigene
Schulzeit zurückversetzt. Das Erleben zu können ist der Moment, der
Geschichte spannend und lebendig macht - für mich persönlich
übrigens einer der Gründe, die mich dazu brachten dieses Fach zu
studieren.
Was greifbar ist, bleibt im Gedächtnis
Die
meisten von uns wissen noch aus dem Schulunterricht wie trocken es
sein kann, sich ausschließlich theoretisch, durch Bücher, mit
Geschichte zu befassen. Was ist Ihnen davon wirklich im Gedächtnis
geblieben? Ich wette, dass es in den meisten Fällen einige
lebhafte Beschreibungen, ein paar Abbildungen, aber vor allem Dinge
sind, die sie anfassen konnten; sofern Sie das Glück hatten dies
von einem engagierten Lehrer ermöglicht zu bekommen. Kommen wir also
zu den nächsten beiden Dingen, die ein Museum zu dem machen was es
ist, ein Konzept und engagierte Menschen, die es umsetzen.
Mehr als nur eine Sammlung - Geschichten erzählen!
Ein
Museum ist mehr, als Gegenstände zu sammeln und in Vitrinen zu
platzieren, es bedeutet sich mit den Gegenständen zu beschäftigen
und eine Geschichte mit ihnen zu erzählen. Dahinter steckt zuerst
einmal viel Arbeit: Jedes Objekt muss katalogisiert werden, bevor es
in ein Konzept aufgenommen und von den Mitarbeitenden präsentiert
werden kann. Bei diesem Vorgang wird es erforscht, beschrieben, mit
einer Nummer versehen und in die Kartei aufgenommen. Auch wenn dies
erst einmal nicht so spannend klingt, ist hier oft echte
Detektivarbeit gefragt, bei der man manchmal überraschende
Entdeckungen macht und auf unglaubliche Geschichten stößt. Manche
dieser Geschichten sind berührend andere erschreckend und einige
sogar ziemlich traurig.
Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie es wert sind erzählt zu werden.
Geschichte(n) erzählen geschieht zum einen durch den persönlich
Kontakt mit den Besuchern - für mich eine der schönsten Aufgaben
bei der Museumsarbeit - und zum anderen durch ein durchdachtes
Ausstellungskonzept.
Auch das Gebäude beeinflusst das Ausstellungskonzept
Jedes
Gebäude bringt Vor- und Nachteile mit sich, die in diesem Konzept zu
berücksichtigen sind, die einen Dinge ermöglichen, andere wiederum
ausschließen. Das Schulmuseum als Beispiel genommen, bietet an
seinem jetzigen Standort in der Rottscheidter Str. 6 in
Wuppertal-Vohwinkel, die Atmosphäre eines alten Schulgebäudes, was
beim gesamten Besuch des Museums ein authentisches Erlebnis
ermöglicht. Es ist fast wie eine kleine Zeitreise den historisch
eingerichteten Klassenraum zu betreten und anschließend durch
das Treppenhaus mit seinen breiten Stufen in das Obergeschoss zu
gelangen, um durch die Sammlung historischen Schulmaterials zu
stöbern.
Was
hier nicht so einfach umsetzbar ist, ist ein modernes Museumskonzept
mit großen Räumen und ein auf nur einige wenige Objekte gelenkter
Fokus. Aber
wer sagt, dass man so sein muss wie alle?
Ein Museum mit historischen Objekten zu betreuen und
Ausstellungskonzepte dafür zu entwerfen bedeutet nicht nur altes zu
bewahren, sondern sich auch neuen Anforderungen zu stellen - im
Moment vor allem Brandschutzauflagen - und das Interesse junger
Menschen zu wecken. Es bedeutet immer wieder altes mit neuem zu
verbinden und dies ist die spannende Aufgabe der wir uns derzeit
widmen. Wenn sie mehr darüber erfahren oder gar selbst einmal daran
teilhaben möchten, lade ich Sie herzlich dazu ein uns zu besuchen
und uns auf diesem
Blog
und/oder unserer Facebookseite
zu begleiten.
Melody
Stach